Code of Ethics

Code of Ethics

Seit seinen Anfängen widmet sich das EMAF den Schnittstellen von Kunst und Technologie, ihren gesellschaftlichen Bedingungen und Möglichkeiten zur Transformation. Wir betrachten das EMAF als Ort der Kunst- und Meinungsfreiheit, der kritischen Debatte und Begegnung in gegenseitigem Respekt.

Wir veröffentlichen diesen Code of Ethics als Reaktion auf ein Klima, das, insbesondere im Kultursektor, zunehmend von Spaltung und Druck gekennzeichnet ist und die Handlungsfähigkeit von Institutionen und den für sie tätigen Personen spürbar einschränkt. Wir wenden uns entschieden gegen politisch motivierte Eingriffe in Programmentscheidungen sowie gegen die Forderung nach Backgroundchecks von Teilnehmenden und einem erhöhten Misstrauen gegenüber einzelnen Gruppen oder Personen.

Wir treten ein gegen Rassismus, Antisemitismus [1], antimuslimischen Hass, Sexismus, Homophobie, Transphobie, Ableismus, Altersdiskriminierung und jede Form von physischer oder verbaler Gewalt. Die Voraussetzungen hierfür zu schaffen und zu erhalten erfordert eine dauerhafte gemeinsame Arbeit und proaktives, selbstreflexives Verhalten von allen am Festival Beteiligten. Texte wie dieser können eine sinnvolle Möglichkeit der Positionsbestimmung sein, können diese Arbeit aber nicht ersetzen. Wir laden euch ein, das Festival gemeinsam mit uns zu gestalten.

Unsere Community ist divers. Unser Handeln als politische Wesen kann unterschiedliche Formen annehmen, ob laut und explizit, oder im Hintergrund und implizit. Wir respektieren die Entscheidung all jener, die sich in Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung dazu entschließen, ihre Zusammenarbeit mit deutschen Institutionen auszusetzen, um ihrer Forderung nach dem Schutz künstlerischer Freiheit und einem fokussierten Vorgehen gegen Antisemitismus und strukturellen Rassismus Nachdruck zu verleihen.

Wir wollen das EMAF als Ort bewahren, der diese Vielfalt von Meinungen und Äußerungsformen abbildet und schützt. Wir werden bei der Umsetzung dieser ethischen Leitlinien auch Fehler machen. Umso wichtiger ist es daher, unser vielfältiges Wissen und unsere Erfahrungen weiterhin miteinander zu teilen.

Wir schließen uns den dringenden Forderungen nach einem Waffenstillstand in Gaza an.

[1] Gemäß der Arbeitsdefinition der Jerusalem Declaration on Antisemitism (JDA), https://jerusalemdeclaration.org/.