28.04.2025
EMAF 38 - Dankeschön!

Nach fünf Tagen ist gestern Abend das 38. European Media Art Festival zu Ende gegangen. Mehr als 160 Filme, Installationen, Performances und Talks waren an neun verschiedenen Orten in der Stadt zu sehen und erleben. Einer der Höhepunkte: die Verleihung des EMAF Medienkunstpreises des Verbands der deutschen Filmkritik (VdFk) gestern Vormittag in der Kunsthalle Osnabrück.
Ausgezeichnet wurde Daphné Hérétakis für ihre Arbeit What We Ask of a Statue Is That It Doesn’t Move (GR, FR 2024, 31´).
Der Film beschäftigt sich mit der aktuellen politischen Lage in Griechenland: Nichts scheint sich in Athen zu bewegen, und die Menschen sind still wie Statuen. Doch anderswo in der Stadt flieht eine Karyatide aus dem Museum, und eine Splittergruppe fordert die Zerstörung aller Altertümer. Vielleicht ist das Filmemachen die einzige Möglichkeit, nicht zu Stein zu werden. So die Synopsis.
In der Begründung der Jury - bestehend aus Günter Minas, Bianca Jasmina Rauch und Hannes Wesselkämper - heißt es: „Mit anarchistischem Humor und changierend zwischen Dokumentation und Fiktion folgt die Regisseurin einer (fiktiven) Bürgerinitiative, die die Vergangenheit durchkreuzen, den Parthenon in Athen sprengen und stattdessen Statuen von Menschen unserer Zeit schaffen will. Das Erstarren angesichts der gegenwärtigen politischen Lage wird in neue Bewegung transformiert, jahrhundertealte Traditionen mit diebischer Freude über Bord geworfen. So stellt What we ask of a statue is that it doesn’t move auf kluge Weise die Frage in den filmischen Raum: Welche Überreste von uns würde die Archäologie der Zukunft vorfinden?”
Ausdrücklich lobend erwähnt hat die Jury den Film Tila•pia von Crispin Yanisi, der “mit dem titelgebenden Fisch in einen ästhetischen Dialog tritt: Sein Schicksal vom Netz bis auf den Teller verhandelt dabei das Thema der Interkulturalität in ausgewogen komponierten Bildern und einem fundierten künstlerischen Zugang”, so die Jury.
Beide Filme waren zuvor in der Internationalen Auswahl zu sehen. Erstmals in diesem Jahr werden alle der 31 dort gezeigten Arbeiten mit dem EMAF Award ausgezeichnet. Die bisher vergebenen Preisgelder werden in gleichen Teilen an die ausgewählten Künstler*innen vergeben. Die Preisträger*innen sind:
Lawrence Abu Hamdan, Ben Balcom, George Clark, Theo Cuthand, Chloë Delanghe& Mattijs Driesen, Sam Drake, Eitan Efrat & Sirah Foighel Brutmann, Zachary Epcar, Kevin Jerome Everson, Laurence Favre, Maïder Fortuné, Daphné Hérétakis, Mina Heydari-Waite, Hyejin Jung, Ferney Iyokina Gittoma, Pranami Koch, Mónica Martins Nunes, Ella McConnell, Monica Panzarino, Franca Pape, Kanthy Peng, Martyna Ratnik, Jazmin Rojas Forero, Sylvia Schedelbauer, Silke Schönfeld, Lina Selander, Jonathan Seungjoon Lee, Micah Weber, Helena Wittmann, Crispin Yanisi und Else/Xun Zhang
Weitere Informationen zu den Filmen finden Sie hier.
Allein am Abend der Eröffnung hat die Kunsthalle Osnabrück fast 1.000 Besucher*innen gezählt. Wir freuen uns über die vielen Gäste, die das EMAF zum ersten Mal besucht haben, sowie über all diejenigen, die uns schon seit Jahrzehnten die Treue halten – vielen lieben Dank! Ein großes Dankeschön geht auch an alle Unterstützer*innen, Kooperations-, Kultur- und Medienpartner*innen (mehr Infos zu ihnen gibt es hier) sowie an alle Helfer*innen!
Die von Inga Seidler kuratierte Ausstellung “Witnessing Witnessing” in der Kunsthalle Osnabrück ist noch bis zum 25. Mai zu den regulären Öffnungszeiten der Kunsthalle zu sehen. Führungen finden jeden Sonntag um 16 Uhr statt und können außerdem über presse@emaf.de gebucht werden.
Wir bedanken uns für Euer Interesse und freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr! Das 39. European Media Art Festival findet vom 22. bis 26. April 2026 statt.
Viele Grüße vom Team des EMAF 2025!
Picture Copyright: Angela von Brill